Fr. Dr. Feddersen - Petersen spricht von einer ebenfalls in ethologischer Hinsicht, als gesichert geltenden sensiblen Phase je nach rassebedingter Disposition um den 9. Monat. (Feddersen-Petersen 2004)
Der Wechsel vom Welpen zum erwachsen werdenden Hund ist mit einer Neuorientierung seiner Psyche verbunden. Während der Pubertät ordnet sich der Organismus im Verhalten sozusagen Neu.
In diesem Zusammenhang werden oftmals bereits überwunden geglaubte Ängste wieder wach und erreichte Fähigkeiten erneut in Frage gestellt. Nur jene erfahrungsbedürftigen Verhaltensweisen und Strategien werden dauerhaft gespeichert, die für das weitere Leben von grundlegender Bedeutung sind.
Andere Erfahrungen, die eine solche Bedeutung nicht haben, gehen während der Pubertät verloren, sofern sie nicht regelmäßig in Anspruch genommen werden.
Die Begründung hierfür liegt in der Umwandlung von grauer in weiße Hirnsubstanz. Weiße Substanz enthält schnellere Nervenverbindungen und ist somit leistungsfähiger. Für den Umwandlungsprozeß von grauer zu weißer Hirnsubstanz ist die fortschreitende Myelinisierung der Nervenfasern verantwortlich. Die weiß erscheinenden Myelinhüllen sind Isolierungen, welche die Nervenfasern umhüllen. Diese Isolierungen dienen dazu “Kurzschlüsse” zu verhindern. Sie sorgen für eine effektivere, in Zahlen erfaßt 50fach beschleunigte Reizweiterleitung. (Strodtbeck/Borchert)
Wissenschaftler gehen davon aus, daß das so erscheinende Vergessen, von Lerninhalten, des Hundes, zu Beginn der Pubertät, dem Umwandlungsprozeß von grauer in weiße Hirnmasse zu zu schreiben ist.